Ansgar Franz / Hermann Kurzke / Christiane Schäfer (Hg.)
Die Lieder des Gotteslob. Geschichte – Liturgie – Kultur

Mit besonderer Berücksichtigung ausgewählter Lieder  des Erzbistums Köln
Stuttgart: Katholisches Bibelwerk 2017, 1314 Seiten

Ein Kommentarwerk, das ausnahmslos alle Lieder eines großen katholischen Gesangbuchs umfassend erschließt, hat es bisher nicht gegeben. Das Buch „Die Lieder des Gotteslob“ präsentiert die 293 Lieder des Stammteils sowie 20 ausgewählte Lieder des Kölner Eigenteils alphabethisch geordnet in ihrer aktuellen Gotteslob-Fassung.

Autorinnen und Autoren verschiedener Fachrichtungen (Theologie, Germanistik, Musikwissenschaft), viele davon  ehemalige Stipendiatinnen und Stipendiaten des DFG-Graduiertenkollegs „Geistliches Lied und Kirchenlied interdisziplinär“, zeichnen die Lebensläufe der Lieder durch die Jahrhunderte bis in die Gegenwart nach. Dieser Blick in die Wirkungsgeschichte birgt viele Überraschungen. Verschüttetes wird freigelegt: Vergessene Ursprungstexte, einst eingesungene, aber später verworfene Versionen, gestrichene Strophen, verlorengegangene Überschriften, alternative Melodien und vieles andere mehr. Dabei breitet sich ein faszinierendes Panorama der Kultur- und Frömmigkeitsgeschichte aus.

Bei aller wissenschaftlichen Seriosität zeichnet die Liedportraits ein frischer Ton aus, der die Poesie der Lieder zum Klingen bringt. Besondere Akzente liegen auf den literarischen und liturgischen, religiösen und kulturgeschichtlichen Aspekten.

Es ist ein Buch für alle, die Gottesdienste oder Liedpredigten vorbereiten; für alle, die ein tieferes Verständnis gewinnen wollen von dem, was sie singen; für alle, die interessiert sind an einem religiösen Liedgut, das jahrhundertelang das kulturelle Gedächtnis der Gesellschaft geprägt hat und noch prägt.

Dank

An erster Stelle muss das Erzbistum Köln genannt werden, denn von dort kamen die Mittel und kam die Initiative, ohne die Tatkraft von Erzdiözesankirchenmusikdirektor Richard Mailänder hätte das Unternehmen gar nicht gestartet werden können. Auch Karl Kardinal Lehmann hat energisch geholfen, von ihm und dem Bistum Mainz kam Unterstützung, als sie nötig war.

Die Johannes Gutenberg-Universität stellt schon seit vielen Jahren Mittel und Räume für ein Gesangbucharchiv zur Verfügung, dessen Quellenschatz und Datenbasis faszinierende liedgeschichtliche Einblicke ermöglicht hat.

Weitere seltene Quellen kamen von der Mainzer Universitätsbibliothek, deren Fernleihabteilung enorm viel für uns getan hat, von der Martinus-Bibliothek, der Stadtbibliothek, der Diözesanbibliothek des Erzbistums Köln, der Stadt- und Universitätsbibliothek Köln, der Deutschen Nationalbibliothek Frankfurt am Main, dem Zentrum für populäre Kultur und Musik (ehemals Deutsches Volksliedarchiv) der Universität Freiburg, dem Deutschen Liturgischen Institut Trier und zahlreichen anderen Stellen.

Mechthild Bitsch-Molitor / Ansgar Franz / Christiane Schäfer (Hg.)
Die Lieder des Mainzer Gotteslob. Geschichte – Musik – Spiritualität
Ostfildern: Patmos 2022, 1000 Seiten

Die Liedauswahl des Mainzer Gotteslob ist geprägt durch unterschiedliche regionale und internationale Strömungen, liebgewonnene Stücke der Mainzer Tradition und zeitgenössische Lieder aus Deutschland und den Nachbarländern.

Im vorliegenden Band erschließen Autorinnen und Autoren aus verschiedenen wissenschaftlichen Fachrichtungen und aus dem pastoralen Dienst des Bistums Mainz die Lieder textlich und musikalisch. Jedes Lied wird mit seinem eigenen »Lebenslauf« vorgestellt, von den ältesten Quellen bis in die Gegenwart. Besondere Akzente liegen auf den literarischen und musikalischen, liturgischen und religiösen Aspekten. Die wissenschaftlich fundierten und in frischem Ton präsentierten Liedkommentare zeichnen ein faszinierendes Panorama der Kultur- und Frömmigkeitsgeschichte.

Für alle, die Gottesdienste oder Liedpredigten vorbereiten; für alle, die ein tieferes Verständnis gewinnen wollen von dem, was sie singen; für alle, die interessiert sind an dem religiösen Liedgut des Bistums Mainz.

Am 17. September 2022 konnte das erste Exemplar dem Bischof von Mainz überreicht werden:

Hansjakob Becker / Ansgar Franz / Jürgen Henkys / Hermann Kurzke / Christa Reich / Alex Stock (Hg.)
Geistliches Wunderhorn
Große deutsche Kirchenlieder
München: C.H. Beck, 1. Aufl. 2001; 2. Aufl. 2003; 3. Aufl 2009 (Taschenbuch ohne CD)

Des Knaben Wunderhorn heißt die berühmte Sammlung alter deutscher Lieder, die Achim von Arnim und Clemens Brentano 1805 bis 1808 in Heidelberg herausgegeben haben. Brentano soll später auch ein Geistliches Wunderhorn geplant haben. Sein Gedanken aufnehmend, möchte dieses Buch Kirchenlieder und geistliche Lieder einer aufgeklärten Öffentlichkeit als Kulturgut attraktiv machen, zu einem Zeitpunkt, da die Weitergabe der christlichen Überlieferung auf eine bisher nicht gekannte Schwundstufe reduziert scheint. Fünfzig Lieder, darunter Es kommt ein Schiff geladen und Es ist ein Ros entsprungen, Morgenglanz der Ewigkeit und O Haupt voll Blut und Wunden, Wer nur den lieben Gott läßt walten und Stille Nacht, werden in kritisch geprüften Fassungen ediert, ihre poetische und musikalische Struktur wird erläutert und ihr Schicksal erzählt.
Die Sammlung enthält Lieder katholischer und evangelischer Tradition. Der wichtigste Prüfstein war hierbei die poetische und musikalische Qualität.

Pressestimmen

Hermann Kurzke / Christiane Schäfer
Mythos Maria
Berühmte Marienlieder und ihre Geschichte

München: C. H. Beck Verlag 2014
303 S.: mit 108 Abbildungen.
Preis: € 24,95
ISBN: 978-3-406-66956-9

Der Schatz der Marienlieder ist voll romantischen Zaubers, aber der Zauber will auch verstanden sein. Hermann Kurzke und Christiane Schäfer zeigen an den Entstehungs-, Fassungs- und Wirkungsgeschichten von zwölf großen Liedern die Wandlungen des Mythos Maria vom Mittelalter bis zur Gegenwart.

Singen ist mythosnäher als Sprechen. Die Epen der Völker wurden in einem festlichen Singsang vorgetragen. Der Mythos singt. Anstatt in Andacht versunken mitzusingen, wird in diesem Buch der Mythos philologisch zergliedert und auf seine Techniken befragt. Wenn ein Marienlied im 17. oder frühen 18. Jahrhundert als Wallfahrtslied entsteht, auf Liedflugblättern durch die Lande getragen wird, in Gesangbücher gerät, unter dem normativen Druck der Aufklärung aus ihnen wieder entfernt wird, untergeht, im 19. Jahrhundert unter dem Einfluss der Romantik aufersteht, in Volksliedanthologien weiterlebt, von Liederbüchern der Jugendbewegung für besinnliche Stunden vorgesehen wird, im 20. Jahrhundert dann ein zweites Mal in den Kirchengesang eingespeist wird, das alles unter stetem Fassungswandel, wenn dann Bischofskonferenzen 1916, 1947, 1975 und 2013 jeweils andere Fassungen zu „Einheitsliedern“ erklären – dann sieht man, was „Tradition“ wirklich bedeutet. Es wird nicht ein Glaube von Generation zu Generation weitergegeben, sondern da ist ein Wandel. Diesen Wandel beschreibt das Buch an vielen Beispielen als „Arbeit am Mythos“.