500 Jahre Gesangbuch – Tagung der EKD in Nürnberg (23.-24.03.2023)

2024 feiert die Evangelische Kirche in Deutschland die 500-jährige Geschichte des Gesangbuchs. Bereits im März 2023 eröffnet sie den Veranstaltungsreigen anlässlich dieses Jubiläums mit einer wissenschaftlichen Tagung in Nürnberg, die international und interdisziplinär ausgerichtet ist. Dr. Christiane Schäfer vertritt dabei das Mainzer Gesangbucharchiv mit folgendem Vortrag:

„Kommt und lobet ohne End …“ – Eine kurze Geschichte des katholischen Gesangbuchs von seinen Anfängen bis zur Gegenwart

Abstract: Die Geschichte der deutschsprachigen katholischen Gesangbücher ist ohne die Reformation nicht denkbar. Ihr Entstehen ist eine direkte Reaktion auf den enormen Erfolg der ab 1524 rasant zunehmenden evangelischen Gesangbuchproduktion. Während die ersten katholischen Gesangbücher von Michael Vehe (Leipzig 1537) und von Johann Leisentrit (Bautzen 1567) noch versuchen, die lutherischen Vorbilder möglichst genau nachzuahmen, bildet sich mit den auflagenstarken Jesuitengesangbüchern des 17. Jahrhunderts eine eigenständige Tradition heraus, die klar auf Abgrenzung setzt. Dies ist unter anderem auch darauf zurückzuführen, dass den Liedern in beiden Konfessionen in ihrem liturgischen Vollzug jeweils ein unterschiedlicher Stellenwert zugemessen wird. So wirken auf die katholischen Gesangbücher zwar die gleichen kultur- und geistesgeschichtlichen Strömungen ein, die auch die evangelischen Gesangbücher prägen – und doch unterscheiden sich beide Traditionen deutlich voneinander. Im Vortrag soll die Entwicklung des katholischen Gesangbuchs anhand der wichtigsten Überlieferungsstationen vorgestellt werden.

Weitere Informationen: https://ekd-veranstaltungen.de/500-jahre-gesangbuch/

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